Caparol Icons: Die deutsche Nachkriegsgeschichte in 120 Farbentönen

Trendforscher, Kunsthistoriker, Innenarchitekten und Koloristen: Der Farbenhersteller Caparol hat ein hochkarätig besetztes Team zusammengestellt, um die Geschichte der Farbtrends seit den fünfziger Jahren nachzuvollziehen und daraus insgesamt 120 neue Farbtöne zu destillieren. Diese Caparol Icons reichen von fast reinweiß bis dunkelschwarz, durchstreifen das ganze Spektrum und tragen Namen, auf die man erst einmal kommen muss: „Paula’s Kitchen“ zum Beispiel ist ein helles rosa-orange, „Vamp“ dagegen ein dunkles graubeige mit leichten Rottönen.

Farben, das wissen wir aus Katalogen, können durchaus „sahara“ oder „apricot“ heißen – und wir können uns durchaus etwas darunter vorstellen. Denn wir Menschen sind mit einem guten Gesichtssinn ausgestattet und haben ein sicheres Gefühl für Farbtöne. Elfenbeinweiß, korallenrot oder Umbra sind längst gelernte Begriffe, weil diese bestimmte charakteristische Zwischentöne bezeichnen. Die Farben der 120 Caparol Icons  – die wir bei Heidecke Malerwerkstätten übrigens sehr gerne verarbeiten – sind bis auf kleinste Nuancen genau komponiert. Natürlich werden sich die vielen Bezeichnungen nie durchsetzen. Aber vielleicht schaffen es ja die Begriffe „stonewashed“ oder „bubblegum“. Sie werden sich denken können, wie die Farbtöne dazu aussehen.

"Flower Power" besticht durch intensives Gelb.
„Flower Power“ besticht durch intensives Sonnengelb.

Der Zeitgeist beeinflusst die Caparol Icons

Aber darum geht es ohnehin nicht. Caparol ist nicht der einzige Hersteller, der Farbnamen erfindet. Die „Farbe des Jahres“, ein Marketingcoup des Farbenherstellers Pantone, benennt ebenfalls Töne mit (meist englischen) Neuschöpfungen. Das Spannende ist, dass es den Produzenten mit interessanten neuen Farben tatsächlich gelingen kann, Lust auf Neues zu machen. Für die Caparol Icons wählt der Hersteller hier einen ungewöhnlichen Weg, nämlich einen Remix des Vergangenen.

Die Fünfziger: ein pudriger Pastelltraum voller Optimismus. Die Sechziger: poppige, laute Farben mit Bauhaus-Zitaten. Die Siebziger: erdig-gemütlich und knallig zugleich. Die Achtziger: kontrastreich, künstlich, kühl. Die Neunziger: ein Spiegelbild der neuen Natürlichkeit und Freude am Material. Und das neue Jahrtausend scheint fast das Ende der Trends einzuleiten, denn Mode ist heute kein Diktat mehr, nur noch ein Angebot. Auffällig beliebt sind am ehesten noch Rot- und Blautöne – auch bei den Caparal Icons.

"Caroline" ein intensives Pink bringt Schwung in Räume.
„Caroline“ – das intensive Pink – bringt Schwung in Räume.

Farbe ist eine Form von Lebensgefühl – besonders bei den Caparol Icons

Ob eine Farbe wirklich ein Lebensgefühl verkörpert? Davon müssen wir ausgehen, denn schon alleine die kulturelle Bedeutung bestimmter Farben hat viel mit Gefühlen zu tun – wobei die Bedeutung je nach Kultur ganz anders ausfallen kann. Zugleich ist auch die natürliche Umgebung entscheidend für das Farbempfinden. So ist Grün eine häufig verwendete Farbe in waldreichen mitteleuropäischen Ländern, während am Mittelmeer eher kräftige Erdfarben gewählt werden, die der starken Sonne eine Antwort geben. Im schummrigen Licht Nordeuropas fällt die Farbwahl fahler aus. Dieses Wissen bestimmt die Caparol Icons mit.

Wer sich für Farben entscheidet, entscheidet sich immer auch für Emotion, für ein kulturelles Statement, kurz: für ein Lebensgefühl, das zu ihm passt. Die Intelligenz der Caparol Icons liegt darin, jedem von uns ein neues Angebot zu machen. Das Lebensgefühl der letzten 70 Jahre wird neu interpretiert, die Farben neu gemischt – und es sind sicher einige dabei, die schöne Erinnerungen oder ganz frische Eindrücke wecken. Für uns steht jedenfalls fest, dass wir nicht nur exzellente Handwerker sind, sondern auch Fachleute für menschliche Emotionen.

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