„Das Hotel hatte nur für uns auf“ – Drei Wochen Montage in Corona-Zeiten

Als Kölner Malerbetrieb sind wir meistens lokal und regional unterwegs. Manchmal aber rufen uns Handwerkskollegen oder Kunden auf Baustellen, wo unsere Mitarbeiter nicht einfach morgens hinfahren können. Ein solcher Auftrag war die Renovierung einer großen Büroetage in Frankfurt am Main. Der Putz- und Stuckateurbetrieb Weck, mit dem wir schon lange zusammenarbeiten, war mit der Kernsanierung beauftragt worden – und mitten in der Corona-Krise galt es eine Unterkunft für die Kollegen zu finden.

„Das war schon ungewöhnlich“, schildert Gennaro Somma, der die dreiköpfige Malertruppe anführte. „Wir hatten es geschafft, ein Hotel zu buchen – und als wir ankamen, stellten wir fest, dass wir die einzigen Gäste überhaupt waren. Ich nehme an, dass das Hotel wohl nur für uns aufgemacht hatte.“ Entsprechend reduziert war der Service: es gab nämlich keinen. „Wir wohnten praktisch in einem menschenleeren Hotel ohne Frühstück, ohne Zimmerservice, ohne Rezeption.“

Eingecheckt wurde jeden Montag: Da holten sich die Maler ihren Schlüssel ab. Ausgecheckt wurde dann am Freitag, als sie den Schlüssel zurückgaben. „Wir hatten allerdings das Glück, dass wir Selbstversorger-Zimmer mit einer Küchenzeile hatten“, so Somma. „Da konnten wir uns Essen machen. Wer hat schon Lust, nach zehn Stunden Arbeit abends noch rauszugehen, wenn die Läden ohnehin alle geschlossen haben?“

Zehn Stunden Einsatz pro Tag – Tapezieren, schleifen, streichen, lackieren

Denn die Tage waren fordernd: Statt um vier Uhr kamen die Kollegen meistens erst gegen halb sieben von der Arbeit zurück. Somma: „Für einen Acht-Stunden-Tag lohnt sich der Einsatz nicht. Wenn wir schon Spesen verursachen, muss das Projekt auch schnell durchgezogen werden.“ Und Arbeit gab es genug, denn die Büroetage hatte immerhin 1.500 Quadratmeter Grundfläche.

„Das Hotel hatte nur für uns auf“ – Drei Wochen Montage in Corona-Zeiten

Die Malerarbeiten selbst waren ein Klassiker. Zunächst musste die alte Tapete abgetragen werden, danach wurden die Wände gespachtelt, geschliffen und grundiert. Als neuen Wandbelag tapezierte der Trupp eine Glasfasertapete – dies sind die langlebigsten Tapeten überhaupt. Sie sind schimmelpilzresistent und festigend, halten 30 Jahre oder länger und können außerdem bis zu zehnmal überstrichen werden, ohne dass die Strukturoptik beeinträchtigt wird.

Die Mitarbeiter waren wegen Corona im Home-Office

Danach erst begann das eigentliche Streichen: Alle Decken und Wände wurden zweimal gestrichen und außerdem alle Türen und Zargen lackiert. Die Arbeiten vor Ort steuerte Weck. „Die Gewerke haben gut zusammengearbeitet, der oberste Chef hat alles persönlich koordiniert“, berichtet Somma, „da lief alles glatt“.

Trotzdem dauerte die Arbeit länger als ursprünglich geplant. „Wir waren eigentlich auf zwei Wochen eingerichtet, haben aber alles in allem drei gebraucht.“ Für den Kunden sei das kein Problem gewesen – die Mitarbeiter waren im Home-Office, es gab keinen Betrieb auf der Etage und somit auch keine gesundheitlichen Risiken für die Belegschaft. „Der schwierigere Teil für uns war, unseren Partnerinnen zu erklären, dass wir noch eine weitere Woche zuhause fehlen.“

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