Wir verbringen unsere Zeit größtenteils in Innenräumen: zum Schlafen, zum Essen, zum Arbeiten und in Gesellschaft. Manche Schätzungen gehen sogar dahin, dass 80 bis 90 Prozent unserer Lebenszeit im Inneren von Gebäuden stattfinden. Entsprechend sensibel sehen viele mittlerweile auch die Verwendung von Farben, denn diese sind schließlich entscheidend für jede Innenraumgestaltung. Lange enthielten Wandfarben einen hohen Anteil an Kunststoffen und chemischen Lösemitteln – heute geht der Trend längst zu verträglicheren Produkten. Wir bei Heidecke Malerwerkstätten setzen bereits seit Langem auf Biofarben von führenden Qualitätsherstellern.
Was sind überhaupt Biofarben? Die Antwort ist vielschichtiger, als man zunächst annimmt, denn „Bio“ heißt zunächst einmal, dass keinerlei Kunststoffe, keine Weichmacher und keine Lösungsmittel außer Wasser in der Farbe enthalten sind. Es wird auf typische synthetische Pigmentträger wie Acryl verzichtet. Biofarben können trotzdem vieles sein: Mineralfarben oder Silikatfarben, sie können auf Basis von Lehm, Kalk und sogar Leim hergestellt werden. Alle diese Materialien werden seit Jahrhunderten traditionell für Farben eingesetzt und sind zu hundert Prozent natürlich.
Das Schöne daran ist, dass das Farbbild seine hohe Qualität behält. Viele Biofarben decken sogar besser als Synthetikfarben – und weisen auch die besseren Farbwerte auf. Aufgrund der natürlichen Materialien halten sie zudem oft länger. Vor allem Silikatfarben zeichnen sich dadurch aus, dass man sie zig-mal überstreichen kann, ohne dass sie abblättern. Die Faustregel bei Kunststofffarben geht dagegen nur von drei bis vier möglichen Überstreichvorgängen aus. Und die Robustheit spricht ebenfalls für sich: selbst im Bad werden heute gerne Biofarben eingesetzt!
Lehm- und Kalkfarben sind zeitgleich mit den Lehm- und Kalkputzen aufgekommen. Putz soll heute die Wände nicht mehr versiegeln, sondern möglichst atmen lassen und die Feuchtigkeit im Raum regulieren. Das vermeidet Durchfeuchtung, Kondensat- und Schimmelpilzbildung. Der Fachmann nennt solche Strukturen „diffusionsoffen“: Wasserdampf wird aufgenommen und wieder abgegeben. Zur Substanz des Wandputzes passt die Substanz der Farben – und die Oberfläche sieht so viel natürlicher aus. Insgesamt sind Biofarben also eine nachhaltige Lösung, die das Raumklima verbessert und höchsten ästhetischen Ansprüchen genügt.
Gibt es überhaupt Nachteile und Einschränkungen? Durchaus: Die Farben sind in der Regel teurer als auf Kunststoffbasis hergestellte Produkte und zudem anspruchsvoller in der Verarbeitung. Daher sollte die Arbeit von einem erfahrenen Profi ausgeführt werden. Die höheren Kosten amortisieren sich aber schnell, denn die Farben halten sehr, sehr lange. Eine weitere Einschränkung ist, dass Biofarben nicht grell sein können. Signalanstriche sind also nicht möglich, auch bewusst knallig-artifizielle und fluoreszierende Farbwerte erreichen wir nicht. Die natürlichen Materialien eignen sich für alle Farben, die in der Natur vorkommen. Und decken im Bereich von Innenräumen fast die Gesamtheit der Geschmäcker ab. Lassen Sie schon Biofarben streichen?