Maler sind tolerant – sogar beim Derby Köln-Leverkusen

Unser Niederlassungsleiter Tilo Wagner hat es nicht leicht: Er hat sich privat in Odenthal niedergelassen und fiebert dementsprechend mit Bayer Leverkusen. Wenn dann der Malerbetrieb eine traditionsreiche Kölner Adresse ist, bekommt ein Lokalderby einen besonderen Reiz – denn der Rest der Belegschaft hält dem FC die Treue. Ganz besonders unsere Putzfee Karin Weiß, die ein echtes Urgestein des Vereins ist.

Sie gehört im Stadion längst zum festen Inventar, hat ihren Namen auf dem Stammsitzplatz vermerkt und hakt sich bei den Vereinsgrößen gerne unter. Sie wurde sogar am Gründungstag des Vereins geboren, nämlich am 13. Februar. Als sie auf die Welt kam, war der FC genau vier Jahre alt. Und doch verbindet sie mit Wagner eine interessante Fan-Freundschaft: Die letzten beiden Derbys sahen sie sich gemeinsam an. Natürlich im Fanblock des Gastgebers.

Mit Bayer-Schal im Kölner Fanblock

„Das fühlte sich schon sehr seltsam an, mit einem Leverkusen-Schal im Heimblock zu sein, umringt von lauter Köln-Fans“, gibt Wagner zu. „Dass das Spiel 2:0 ausging, machte es mir nicht gerade leichter.“ Immerhin gab es die Stadionwurst umsonst, denn, so sagt Karin Weiß: „Die Wurst ist uns Fans heilig! Die bezahlt immer der Gastgeber.“ Und bei jedem Tor habe sie ihren Chef zum Trost kräftig gedrückt. „Er ist noch gut dabei weggekommen, wir hätten ja auch 4:0 gewinnen können, wenn wir unsere Chancen besser genutzt hätten“, lacht sie.

Sie kommt mit ihren 66 Jahren immer noch vorbei, um sich um die Sauberkeit in den Büros zu kümmern. So kam es auch zu der ungewöhnlichen Fan-Beziehung. „Selbstverständlich bin ich auch in voller Fan-Montur zur BayArena mitgekommen“, berichtet sie, „und da haben ja leider wir einen auf die Mütze bekommen.“

Ob Leverkusen oder Köln: Maler sind herzliche Leute

Seit 50 Jahren ist sie nun im Verein – und auch bei ihr zuhause kann man das sehen: Ein Zimmer, das „Traditions-Zimmer“, ist ganz dem FC gewidmet. Hier werden Heiligtümer aller Art ausgestellt: Trikots, Fahnen, Talismane, signierte Bälle, Fanschals. „Dass Leverkusener und Kölner auf dem Platz nicht die besten Freunde sind, ist doch egal. So viel Hingabe finde ich einfach toll“, sagt Wagner, der schon einmal zu Kaffee und Kuchen bei den Weißens eingeladen war. „Wir Maler sind ja ohnehin ein herzliches Volk – und mit ein wenig Toleranz und Respekt baut man schnell persönliche Brücken über den Rhein hinweg.“

Was könnte dies besser untermalen als die Geschichte mit den Bayer-Tassen? „Das kam so: Ich war beim Shoppen in der Leverkusener Rathaus-Galerie“, erzählt Weiß, „und da fand gerade eine Tombola für einen guten Zweck statt. Also habe ich mitgemacht und tatsächlich etwas gewonnen. Nämlich zwei Fan-Tassen von Bayer Leverkusen. Ich sag noch zu meinem Mann: Was sollen wir mit dem Kram? Und da kam mir die Idee, dass ich die ja meinem Chef mitbringen kann!“

Die Tassen haben bei Wagner einen Ehrenplatz erhalten. Was er sich für die nächste Saison wünscht? „Natürlich, dass wir in der Champions League spielen. Und dass Köln drinbleibt. Erstens wäre es sonst schade um die Punkte, die wir abgegeben haben. Und zweitens muss ich ja Frau Weiß auch wieder zum nächsten Derby einladen können.“

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