Sülz ist einer der schöneren Kölner Stadtteile: Hier gibt es noch relativ viel Altbaubestand. Und der wird in letzter Zeit immer öfter herausgeputzt – innen wie außen. Das Frühjahr verbrachten drei unserer Kollegen zu einem großen Teil in einem Treppenhaus, das zu einem schönen Altbau in exponierter Lage gehört. Lange sah es aus wie viele andere Treppenhäuser: viel benutzt, wenig beachtet, relativ dunkel. Bis Daniel Weesbach, Gennaro Somma und Ralf Eifler sich der Sache annahmen. Der Besitzer gewährte ihnen Freiheiten bei der Gestaltung – und sollte es nicht bereuen.


Die Ansprüche waren hoch: Es sollten Top-Qualität geleistet und beste Produkte verwendet werden, das Ergebnis musste makellos aussehen. Auch während der Arbeiten gab es hin und wieder einen Änderungswunsch. Ansonsten verließ sich der Kunde ganz auf die erfahrenen Heidecke-Mitarbeiter. „Insgesamt hat der Auftrag zwölf Mannwochen in Anspruch genommen“, fasst Teamleiter Daniel Gehlen zusammen. „Das leistet sich nicht jeder, aber wir haben tatsächlich jedes Detail komplett durchgestaltet.“ Das Ergebnis kann sich entsprechend sehen lassen. Strahlend weiß leuchten die Wände, edle Materialien kommen ganz zur Geltung und die Farbwahl passt zur sorgfältigen Ausführung: ungewöhnlich und dezent zugleich.
Wände, Treppen, Unterzüge – alles wurde erneuert
„Der Eigentümer hatte schon genaue Vorstellungen“, berichtet Eifler, „der Sockel musste einen Farbton haben, den er beim Hersteller Little Green gesehen hatte. Diese Farben sind vergleichsweise teuer, aber die Vorgabe stand.“ Bevor allerdings die Sockelfarbe aufgetragen werden konnte, waren die Wände dran. „Die Wände waren praktisch roh“, lacht Somma, „so mussten wir wenigstens nicht so viel Putz abklopfen, der war zu einem guten Teil schon weg!“ Also bestand die erste Aufgabe darin, sämtliche Wände zu verspachteln und in mehreren Arbeitsgängen zu glätten. „Danach haben wir ein ganz spezielles Vlies aufgeklebt, das ich bisher überhaupt nur zwei- oder dreimal gesehen habe.“ – „Und zwar bei anderen Heidecke-Baustellen“, ergänzt Eifler.
Danach wurde gestrichen: alle Decken und Wände, auch im Eingangsbereich, erstrahlten schon bald in reinem Weiß. Dafür musste zeitweise eine Bühne mit heller Bestrahlung aufgebaut werden, um auch in verwinkelten Ecken gut arbeiten zu können und die Farbe auch an schlecht zugänglichen Stellen korrekt aufzutragen. Außerdem wurden die Treppe, die Treppenunterzüge, sämtliche Türen und Fenster komplett neu lackiert– teils weiß, teils in einem lichten Grau. „Dabei konnten wir die Unterzüge mit der Spritzpistole behandeln. Das spart uns Zeit“, erklärt Somma. „Bevor wir die Treppe allerdings drannehmen konnten, musste sie erst einmal gerichtet werden. Das hat ein Schreiner gemacht.“


Das geschmackvollste Treppenhaus von Köln-Sülz
Als die Treppe bereits komplett lackiert war, überlegten die drei, wie man den nun sehr nüchternen Eindruck sanfter und edler gestalten konnte. Eifler erzählt: „Wir haben dann bei einem Baustellenbesuch mit dem Eigentümer gesprochen. Er war unserer Meinung und wollte das Treppenhaus, das ja sehr viele Holzelemente hat, nicht allzu klinisch wirken lassen. Also haben wir nach einigem Hin und Her entschieden, einen Sisal-Läufer über die Stufen zu legen – mit Teppichstangen, denn so wirkt es zugleich edel. Außerdem wollten wir ja nicht einen Teppich auf den frischen Lack kleben.“

Überhaupt durften die drei durchaus einiges ausprobieren – und entwickelten für viele Details eigene Ideen. „Beispielsweise haben wir im Eingangsbereich gesehen, dass hier eine andere Sockelfarbe besser wirkt“, so Somma.“ Also haben wir im Sockelbereich probeweise einige Farben aufgetragen. Rechts hatten wir ein Anthrazit, links eher einen erdigen Ton. Der Besitzer war sehr angetan, dass er sozusagen auswählen durfte. Auch für uns ist so ein Projekt ein richtiger Lieblingsauftrag, denn hier können wir unsere Erfahrung und unser Gespür für Gestaltung einbringen.“ Allerdings ging nicht jede Idee durch: „Wir hätten am liebsten noch Blattgold auf den herrlich gedrechselten Treppenknauf aufgetragen“, lacht Eifler, „das hätte dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Aber das war ihm wohl doch ein bisschen zu viel des Edlen.“
Teamleiter Gehlen kam ab und zu auf die Baustelle, um nach dem Rechten zu sehen. „Eigentlich muss man aber nicht wirklich kontrollieren“, sagt er, „die drei sind von innen heraus motiviert und arbeiten konzentriert am Stück.“ Auch der Kunde ist hoch zufrieden. Er kann sich nun darüber freuen, wohl eines der geschmackvollsten und edelsten Treppenhäuser von ganz Sülz zu haben.


