In Köln tut sich einiges, was Fassaden angeht: Vorbei ist die Zeit, als die Stadt als „Heimat der Fassadenkachel“ verspottet wurde. Vor allem im Zuge energetischer Sanierungen entstehen viele Fassaden praktisch neu. Und unser Malerbetrieb gestaltet den Wandel mit. Eine Familie im Germanenviertel in Deutz, einer beliebten Wohnlage, hatte sich bei einer Grundrenovierung ihres Eigenheimes dafür entschieden, das dreistöckige Reihenhaus von 1930 nicht einfach nur neu zu streichen, sondern bei der Gelegenheit auch energetisch auf den Stand der Technik zu bringen. Das Haus war nicht gefliest, sondern hübsch verputzt – und das blieb es auch mit einem neuen Wärmedämmverbundsystem.
Es war ein größeres Projekt, das die Familie Dries-Hahnewinkel in Angriff genommen hatte: das ganze Haus sollte renoviert werden, innen wie außen, während die Familie weiter darin wohnte. Also wurde in Abschnitten gearbeitet. Im Sommer hatten die Renovierungsarbeiten begonnen, im Herbst stand das Gerüst für die Fassade. Zunächst wurden sämtliche Fenster ausgetauscht, auf einen einheitlichen Standard gebracht und teils verbreitert. Nachdem das Dach gedämmt war, kam die Außenhaut an die Reihe.
Der Kontakt zur Familie war über den Architekten Jens Rottland zustande gekommen, der das Projekt betreute. Denn ursprünglich waren die Arbeiten nicht so umfangreich geplant; es sollten nur die Fenster getauscht und die Fassade gestrichen werden.

„Der Gedanke an eine vollständige Dämmung entwickelte sich, als wir vorab feststellten, dass die Fensterlamellen auf dem ursprünglichen Putz nicht halten würden“, erklärt Rottland. „Also verbanden wir die Notwendigkeit der Stabilisierung mit dem nützlichen Effekt einer neuen Dämmung, die guten Halt und Isolierung zugleich bot.“ Der Kontakt zu Heidecke kam über Rottland zustande, Malermeister Thorsten Schmidt übernahm das Projekt.
Auf Nordseiten sollte das Wärmedämmverbundsystem algenfest sein
Insgesamt sechs Wochen verbrachten die Maler vor Ort. Das Gerüst stand noch und direkt nachdem die Fenster eingesetzt waren, begann die Fassadenarbeit. „Wir haben die alte Fassade zunächst hochdruckgereinigt und dann mit einem Algizid desinfiziert“, berichtet Schmidt. „Weil wir bei der Begehung festgestellt hatten, dass die Fassade uneben war, haben wir diese zunächst mit einem Vorputz versehen, so dass eine klebefähige Fläche entstand. Danach haben wir 18 Zentimeter dicke Steinwolle der Brandschutzklasse A angebracht und die Fassade doppelt armiert.“
Weil das Haus zum Garten hin nach Norden ausgerichtet ist, entschieden sich die Projektbeteiligten beim Oberputz für ein hoch alkalisches mineralisches System, das die Ansiedlung von Algen oder Schimmelpilz zuverlässig unterbindet. „Der Norden ist sonnenabgewandt und dem Wetter ausgesetzt“, erklärt Schmidt, „wir wollten hier von Anfang an dafür sorgen, dass die Fassade ansehnlich und frei von Feuchtigkeit bleibt.“ Zum Schluss wurde ein Finish aus Silikatputz aufgetragen.
Ein Bruder arbeitet innen, einer außen
Das Streichen der Fassaden bildete den letzten großflächigen Arbeitsgang. „Weil die Fenster nach außen versetzt wurden, haben wir bei der Gelegenheit auch Trockenbauarbeiten ausgeführt“, so Schmidt, „das sind Leistungen, die wir als Malerbetrieb mittlerweile standardmäßig mitanbieten.“
Hier konnten die Kollegen innen arbeiten – und bei dieser Gelegenheit kam es zu einer kleinen Familienzusammenführung: „Mein Bruder arbeitet als selbständiger Malermeister und hatte bereits Kontakt zum Architekten“, erklärt Schmidt. „Weil er noch mit den Renovierungsarbeiten auf den Etagen beschäftigt war, haben wir uns unverhofft jeden Tag gesehen.“

Zur Abnahme waren die Beteiligten mehr als zufrieden. Hausherrin Dagmar Hahnewinkel konnte sich bei der Gerüstabnahme ein Lächeln nicht verkneifen: „Ich wusste vorher nicht, dass hier gleich mehrere begabte Malermeister aus einer Familie arbeiten. Das Ergebnis ist jedenfalls ganz so, wie ich es mir vorgestellt habe.“
Lob gab es auch vom Architekten: „Weil der Einsatz reibungslos von Statten ging, konnten wir schon nach zweieinhalb Monaten das Gerüst wieder abbauen. Jeder Tag kostet, und gerade wenn der November kommt, kann man sich nicht darauf verlassen, dass das Wetter immer mitspielt.“
Weihnachten in einem Haus ohne Gerüst – eine Sache der Abstimmung
Nach dem Gerüstabbau waren noch Restarbeiten zu erledigen: Es gab einen neuen Sockelanstrich in den Farben der Fenster, es wurden noch Löcher geschlossen, die die Gerüstarmierung hinterlassen hatte, und der Eingangsbereich erhielt ebenfalls ein neues Erscheinungsbild.
„Wir haben Geländer und Haustür neu lackiert“, sagt Schmidt, „und weil der Treppenaufgang noch die alte, um einige Töne hellere Farbe behalten hatte, haben wir diesen auch noch angepasst.“ Dafür musste unter anderem eine stattliche Zypresse im Vorgarten eingepackt werden, damit sie keine Farbspritzer abbekam.
Als dann das Material weggeräumt und die Flächen gesäubert waren, bot sich das ganze Bild eines schmucken, modernisierten Eigenheims. Weihnachten in einem rundum neu gemachten Haus zu verbringen, war der Familie wichtig – und dieser Wunsch war im Zusammenspiel mit allen Beteiligten nie in Gefahr.
„Wir wohnen seit knapp 20 Jahren hier“, fasst Hahnewinkel das Projekt zusammen, „haben die Modernisierung über Jahre geplant und dann innerhalb weniger Monate durchgezogen. Das war die richtige Entscheidung und ich bin froh, dass wir so gute Leute hier hatten. Jetzt ist erst einmal Ruhe.“