Leverkusen, am Tag nach Weiberfastnacht: In den Räumen eines ehemaligen Sportstudios stehen Teamleiter Marcus Gentsch, ein Installateur, ein Trockenbauer, ein Fliesenleger und ein Elektriker. Sie alle haben auf das Feiern verzichtet, um morgens um sieben Uhr die Angebotsaufnahme zu beginnen. Und während sich kurz darauf Corona auf das Land legt, wird auf der Etage mit insgesamt 12 Mann unter Hochdruck gearbeitet. Ziel: Vor Mai muss hier eine hoch moderne Physio-Praxis stehen, fertig zur Abnahme und Einrichtung.
Und nicht irgendeine. Hier, direkt neben der BayArena, wird unter anderem die Behinderten-Basketball-Mannschaft von Bayer Leverkusen betreut. Das hoch moderne, wissenschaftlich umfassend fundierte Konzept beinhaltet neben Behandlungsräumen und unterstützenden Geräten unter anderem Therapien mit Fango. Die fünf Handwerker begutachten die Räume, lassen sich die Planung erklären, nehmen Aufmaß, schätzen ab. In der letzten Märzwoche sollen die Arbeiten beginnen; Heidecke wird für alle Gewerke die Angebote abgeben und die Arbeiten anschließend koordinieren.
Rollierendes Arbeiten minimiert die Ansteckungsgefahr
Der 30. April ist der anvisierte Abnahmetermin, fünf Wochen bleiben Zeit vom ersten Schlag mit dem Vorschlaghammer gegen die alten Wände bis zur letzten Unterschrift auf dem Abnahmeprotokoll. Denn die ganze Fläche wird zunächst komplett entkernt und dann vollständig neu aufgebaut: Wände, Böden, Decken, Installationen, Armaturen, Möblierungen. Der Einsatztrupp von Heidecke ist drei Mann stark; Marcus Gentsch leitet nicht nur sie, sondern auch die Gesamtmaßnahme.
„Wir haben ein großes Netzwerk im Handwerksbereich“, erläutert er. „Dass wir innerhalb der eigenen Unternehmensgruppe gute Beziehungen unterhalten, ist klar. Andere Gewerke kommen zum Beispiel über unsere BNI-Mitgliedschaft hinzu. In diesem Fall haben wir die Firma Pollack für Sanitär und Heizung und den Fliesenlegerbetrieb Horst Wagner beauftragt. Mit beiden arbeiten wir schon lange zusammen, das macht die Baustellenkoordination natürlich viel angenehmer.“ Die Gewerke arbeiten vor allem zu Beginn meist nacheinander, damit ist auch gewährleistet, dass die Ansteckungsgefahr minimal bleibt.

Zuerst müssen alle Wände neu gebaut werden
Um Entkernung und Trockenbau kümmert sich die Niederlassung der Heinrich-Schmid-Gruppe. Die drei Kollegen sind es auch, die zuerst fertig sind, denn nur wenn die neuen Wände stehen, kann die Installation beginnen. Diese gliedern die Praxis in einen Empfangsbereich, drei Behandlungsräume, einen Physio-Bereich mit Geräten und einen großen Sanitärbereich mit behindertengerechten Badezimmern, WCs und einem Fango-Aufbereitungsbecken. Auch Personalräume mit Teeküche und eigenen WCs sind vorgesehen.

Pünktlich zum 1. April rücken die Sanitär- und Heizungs-Fachkräfte an und bleiben zwei Wochen. Die Laufwege und Sanitärräume werden abgedeckt und die Abbrucharbeiten durchgeführt um die sogenannte Rohmontage vorzunehmen. „In dieser Phase montieren wir die Sanitär-Vorwand-Elemente und verlegen die Abwasser-, Warm- und Kaltwasser-Versorgungsleitungen, demontieren in den Praxisräumen Heizkörper und stellen Übergangsanschlüsse für die Heizungserweiterungen her, richten neue Heizkörper im Eingangs-Sichtbereich an der Rezeption vor, ergänzen in den Behandlungsräumen weitere erforderliche Heizflächen und installieren Anschlüsse im Versorgungsraum für Waschmaschine und Trockner, für die Fangoaufbereitung und die Personal-Teeküche“, erklärt Inhaber Hans-Joachim Pollack.
Erst nach Abschluss der Arbeiten der anderen Gewerke im Fliesen-, Elektro- und Malerbereich findet die Fertigmontage statt: Dies ist das Anbringen von Waschbecken und Toiletten im Kundenbereich behindertengerecht und für das Personal in normaler, komfortabler Ausführung, sowie den Armaturen für die Fango- Aufbereitung und der Personal Teeküche. Dieser Aufwand wird in nur drei Tagen bewerkstelligt.
Die Maler übernehmen auch das Legen der Böden
In der Phase zwischen Roh- und Endmontage haben die Fliesenleger Zeit, die Nassbereiche auszustatten. Je nach Fortschritt kann auch dies rollierend geschehen. „Wenn wir einen engen Zeitplan haben, dann geben wir den Gewerken so mehr Spielraum“, erklärt Gentsch. Parallel zu den Fliesenlegern, aber immer in einem anderen Raum, arbeiten die Elektriker, die die gesamte Verstromung und Beleuchtung der Praxis verantworten. Sobald ein Raum fertig ist, kommen die Maler von Heidecke ins Spiel: Sie haben die Aufgabe, alle Wände zu verspachteln, mit Malervlies zu tapezieren, anschließend zu streichen, die Türzargen zu lackieren und den Boden neu zu legen.

Alle Handwerker arbeiten konsequent auf den 30. April hin. Zwar hatte der Auftraggeber von sich aus gesagt, dass dies nur sein Wunschtermin und eine weitere Woche für ihn durchaus zu verschmerzen sei. Umso begeisterter ist er, als die Abnahme pünktlich erfolgt. Dabei war dies für die beteiligten Betriebe eine Selbstverständlichkeit: „Die Kunden zahlen uns gutes Geld, für das sie hart arbeiten“, fasst es Pollack zusammen, „deshalb haben sie Anspruch auf gute und pünktliche Arbeit.“ Auch Gentsch zeigt sich hochzufrieden: „Wir haben eine saubere Teamleistung hingelegt. Es macht einfach Spaß, mit Kollegen zu arbeiten, die fachliches Können und Handwerkerehre mitbringen.“