Heidecke kennt man als einen Kölner Traditionsbetrieb: mit persönlichen Beziehungen zu unseren Kunden, die manchmal schon in Freundschaft übergehen. Mit Traditionen von der Handwerkerschaft bis zum Karneval. Als uns vor einiger Zeit die Heinrich-Schmid-Gruppe übernahm, weil der Familienbetrieb keine Nachfolge hatte, bekamen wir eine ganz neue Organisation. Und weil wir darüber die menschliche Nähe nicht vergessen, haben wir seit Kurzem ein Organigramm in unserer Niederlassung. Eine große Wand mit Namen und Gesichtern zu jeder Position, die unsere Niederlassung besetzt.
Die Entscheidung fiel, als wir zum 1. Juli einige organisatorische Maßnahmen trafen und den Aufbau nochmals leicht veränderten. „Ob das unsere Kunden auch so mitbekommen?“, fragten sich einige bei uns – und stießen damit die Idee an, das ganze Organigramm von Heidecke einmal so darzustellen, dass jeder Position ein Gesicht und ein Name zugeordnet werden kann. Bei den Kunden kommt das an: Sie können die Mitarbeiter, die sie vor Ort sehen, gleich wiedererkennen und zuordnen. Und auch für unsere Leute selbst stiftet die Darstellung Identität.
Das Organigramm: Organisation mit Luft für Entscheidungen

Bei uns gibt es eine fein abgestimmte Karriereleiter, in der man Schritt für Schritt aufsteigen und Verantwortung übernehmen kann. Heinrich Schmid gibt von unten nach oben folgende Positionen im Organigramm vor: Lehrling, Geselle, Vorarbeiter, Arbeitsgruppenleiter, Teamleiter, Abteilungsleiter, Niederlassungsleiter, Regionalleiter. Der Teamleiter führt etwa zehn Mitarbeiter – dabei helfen ihm Arbeitsgruppenleiter, die die Baustellen vor Ort koordinieren. Dort wiederum entscheidet ein Vorarbeiter selbständig über Routinefragen. Abteilungsleiter haben wir bei uns noch nicht eingeführt; diese führen größere Mannschaften von etwa 20 Leuten.
Die vielen Stufen widersprechen nicht den gerne zitierten flachen Hierarchien, denn eine solche Organisation bedeutet nicht, dass man eine ganze Kette Chefs über sich hat – im Gegenteil: Vor Ort gibt es Spielraum, vieles können die Mitarbeiter selbst entscheiden. Dadurch delegieren sie viel weniger Entscheidungen nach oben als in früheren Zeiten, als es nur Teamleiter und Mitarbeiter gab. Denn wenn man motiviert arbeiten will, sollte man die Befugnisse auch auf der Baustelle bündeln, soweit es geht.
Mitarbeiter finden sich im Organigramm wieder – und die Kollegen auch
Das Organigramm haben wir bildhaft dargestellt – und zwar auf einer großen weißen Magnettafel mit Portraitbildern für alle Mitarbeiter. So weiß jeder, wer wo arbeitet und wer für was zuständig ist. „Natürlich finden es manche Kollegen lustig, die Mitarbeiter zwischen zwei Tassen Kaffee auf der Tafel nach Gusto hin- und herzuschieben“, lächelt Niederlassungsleiter Tilo Wagner, „aber ich habe klargemacht, dass darauf die Höchststrafe steht. Unter einem ansehnlichen Beitrag für die Kaffeekasse kommt der Übeltäter nicht weg.“
Dass auf der Tafel die Portraits mit Namen der Mitarbeiter abgebildet sind, hat auch geholfen, die Akzeptanz für Reorganisationen zu erhöhen. Denn sobald sich die Kollegen mit Name und Gesicht wiederfinden, dann hilft dies sehr, sich besser in neue Strukturen einzufinden.