Titelbild: Arne Schröder, Handwerkskammer zu Köln
Er wird nicht mit „Exzellenz“ angesprochen, aber exzellent muss man durchaus schon einmal sein, wenn man an einem Tag vor drei verschiedenen Schulklassen steht und den Beruf des Malers erklärt. Denn das ist die Aufgabe eines Ausbildungsbotschafters: Schülern, die vor ihrem Abschluss stehen, Berufsbilder vorstellen und so Orientierung zu geben. Für die Heidecke Malerwerkstätten tut dies Dominik Vallender, selbst Auszubildender im dritten Lehrjahr.
„Ganz alleine bin ich meistens nicht“, berichtet Vallender von seinen Einsätzen an Schulen, „manchmal stehe ich zusammen mit drei oder vier anderen Ausbildungsbotschaftern vor der Klasse – Bäcker, Steuerfachkräfte, medizinische Assistentinnen, Elektriker … die Vielfalt ist groß. Oft haben die Lehrer uns gemeinsam eine Schulstunde gewidmet. Wir tragen vor, mit Beamer und allem, was dazugehört. Nachher gibt es eine Fragerunde.“ Die meisten Einsätze finden in Haupt- und Realschulen in den Abschlussklassen statt – klassische Situationen, in denen man über eine Ausbildung entscheidet.
Als Ausbildungsbotschafter muss man Spaß am Beruf haben

Um ein Ausbildungsbotschafter zu werden, reicht es nicht, von einer Firma abgestellt und losgeschickt zu werden. „Wir bekommen eine eintägige Schulung bei der Handwerkskammer“, so Vallender. „Schließlich sollen wir ja unser Gewerk souverän vor einer Gruppe präsentieren können.“ Die Handwerkskammer koordiniert auch die Ausbildungsbotschaftereinsätze zwischen Betrieb und Schule.
Auf die Reaktionen seitens der Schüler müsse man vorbereitet sein, denn längst nicht immer schlagen dem Ausbildungsbotschafter spontane Begeisterungswellen entgegen. „Da habe ich aber keinen Bock drauf“, ist so eine typische Entgegnung, wenn Schüler erfahren, dass Arbeitsbeginn um sieben Uhr morgens ist oder das Azubi-Gehalt nicht zu den höchsten zählt. Vallender nimmt es sportlich: „Der Malerberuf ist ja tatsächlich nicht jedermanns Sache. Aber es gibt jedes Mal zwei bis drei, manchmal auch mehr Schüler, die sich tiefer interessieren. Die wollen dann wissen, wie die Ausbildung abläuft oder wie unser Arbeitsalltag bei Heidecke aussieht.“
Vielfältigkeit ist das Tolle am Malerberuf – das vermittelt der Ausbildungsbotschafter
Vallender selbst steht unmittelbar vor seiner Gesellenprüfung. Er ist nach der Bundeswehr zum Handwerk gekommen. Weil ihm dort wider Erwarten keine Ausbildung angeboten wurde, orientierte er sich anhand eines Praktikums schnell ins Maler- und Lackiererfach, begann dort auch die Ausbildung und wechselte kurz darauf zu Heidecke. „Ich werde nach der Prüfung übernommen und dann im Gespräch mit meinen Vorgesetzten über meinen weiteren Weg beraten“, sagt er. „Mein Traum ist es natürlich, irgendwann den Meister zu machen.“
Für ihn selbst sei bei der Berufswahl hilfreich gewesen, schon etwas älter gewesen zu sein. „Man darf mit den Schülern nicht so streng sein“, resümiert er seine Ausbildungsbotschafter-Tätigkeit. „Sie sind ja noch ganz am Anfang ihres Erwerbslebens und häufig erst 14 oder 15 Jahre alt. Da darf man durchaus mal Schwierigkeiten haben, das Richtige für sich zu finden. Ich gehe mit der Einstellung in die Klasse: Hey, hör dir das doch erst einmal an, vielleicht ist es ja etwas für dich!“
Er selbst geht in seiner Tätigkeit vollkommen auf. „Was ich am Malerberuf so liebe, das ist die Vielfältigkeit“, so Vallender, „man hat jeden Tag neue Herausforderungen und macht keine zwei Tage dasselbe.“ Und wenn man dazu noch Ausbildungsbotschafter ist, dann trifft das erst recht zu.