Weiden-Süd in Köln ist ein Viertel, in dem um 1970 ein markantes Wohnensemble mit Schulzentrum entstand. Direkt hinter dem Rhein-Center steht die leicht abgetreppte Skyline aus höheren und nicht ganz so hohen Häusern, manche mit Schieferplatten belegt, andere verputzt. Wir kümmerten uns um eines der höheren Gebäude: Fast 4.000 Quadratmeter Hochausfassade hatten wir zu renovieren, hinzu kamen noch einmal knapp 1.000 Quadratmeter Balkone, Decken und Brüstungen.

Offiziell ist ein Hochhaus mindestens 22 Meter hoch. Wenn dann die Hochhaufassade fällig wird, stellt sich als erstes die Frage, wie man ein Gerüst anbringt. Das ganze Haus einzurüsten, wäre nicht die beste Lösung, selbst wenn dann die Arbeiten besonders schnell vorangingen, denn:
- als Malerbetrieb haben wir keine eigenen Gerüste in der Größe auf Lager. Und Gerüste kosten Miete, die bei solchen Dimensionen schnell ziemlich hoch ausfällt.
- alle Bewohner freuen sich zwar über neu gestrichene Fassaden, aber nicht über ein Gerüst vorm Fenster.
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlugen wir also, indem wir das Gerüst um das Haus an der Göttinger Straße herumwandern ließen und die Arbeit in Abschnitte unterteilten.
Ein neues Farbkonzept macht die Hochhausfassade edler
Im Hochhaus waren vor unserem Einsatz bereits Arbeiten erfolgt, unter anderem waren Fenster ausgetauscht worden. Wir hatten die Aufgabe, das dadurch recht uneinheitliche Bild der Hochhausfassade farblich zu korrigieren. Die Fassade hatte bislang einen beigen Anstrich, die Balkone blau abgesetzt. Damit die neue Farbe lange hält, war es als Erstes notwendig, die Oberfläche gründlich zu reinigen und dann zu beschichten.

Wir verfolgten beim Neuanstrich ein neues Farbkonzept: Das Blau der Balkone ersetzten wir durch ein edler wirkendes Grau. Die Fensterumrandungen strichen wir in zwei Farben: innen silber und außen grau. Dies sorgt für einen interessanten optischen Effekt und verleiht der glatten Hochhausfassade eine gewisse Oberflächenbewegung: Die Fassade wird sozusagen plastischer. Auch die Fensterbänke aus Zinkblech waren fällig. Diese versahen wir mit einem Zinkhaftgrund und einer Lackierung.
Wir strichen außerdem sämtliche Geländer und besserten an der Hochhausfassade Putzschäden aus. Wir waren glücklich darüber, das Projekt in nur wenigen Wochen abschließen zu können. Uns gefiel das Ergebnis genauso wie unserem Auftraggeber – und die Bewohner hatten bei dem Prachtwetter, das den ganzen Frühling geherrscht hatte, die meiste Zeit ihre Fenster und Balkone frei.