Die besondere Herausforderung bei Innenarbeiten kann in der Klasse oder in der Masse liegen. Im ersten Fall geht es, wie etwa bei den Badtapeten für ein Kölner Hotel, um überaus akkurate Präzisionsarbeit. Auch bei Betonoptik liegt das Geheimnis darin, wie man die einzelnen Schichten aufträgt und trocknen lässt. Aufträge mit großem Volumen wie bei der Diakonie Michaelshoven scheinen dagegen auf den ersten Blick einfach: Spachteln, Tapezieren, Streichen, fertig.
In der Praxis sollte sich ein Malerbetrieb allerdings auf zwei wichtige Dinge vorbereiten. Erstens: Schnelligkeit muss noch steigerbar sein – und das geht nur mit einer großen, fähigen und flexiblen Truppe. Zweitens: Man darf die Qualität dabei trotz allen Zeitdrucks nicht schleifen lassen. Ein schönes Beispiel für dafür ist die Diakonie Michaelshoven.
Dies ist praktisch ein Nachbar von uns: Sie besitzt in Rodenkirchen eine parkartige Anlage mit Immobilien aus vielen verschiedenen Epochen. In der Diakonie Michaelshoven gibt es Wohn-, Arbeits- und Gemeinschaftsangebote für sozial Schwache, für Senioren, Familien und Jugendliche. Wir wurden in einem Neubau tätig, in dem Jugendliche in Wohngruppen untergebracht werden, aber auch Tagesbetreuung stattfindet.
Diakonie Michaelshoven: Sportliche Zeitvorgaben – da wird aufgestockt
Der Auftrag war klar: In zwei Bauteilen der Diakonie Michaelshoven mussten sämtliche Wände und Decken gespachtelt, geschliffen und grundiert werden. Danach erhielten die Decken einen Anstrich, die Wände wurden in der Regel mit Raufaser tapeziert. Nur in den Bädern und Treppenhäusern brachten wir Malervlies an den Wänden an. Die Wände sollten weiß gestrichen werden, die Treppenhäuser dagegen farblich beschichtet.

Wir stellten schnell fest: Die Zeitvorgaben seitens der Diakonie Michaelshoven waren sportlich – und nicht mehr verhandelbar, denn die ersten Jugendgruppen zogen schon bald ein. Nach einer Verzögerung im Ablauf entschlossen wir uns schließlich, die Truppe temporär zu verstärken, damit wir den Zeitverlust wieder auffangen konnten. Denn die Arbeitsgänge mussten ja immer noch nacheinander erfolgen.
Fast 5.000 Quadratmeter in der Diakonie Michaelshoven spachteln – da wird gespritzt
Ein einziges Treppenhaus der Diakonie Michaelshoven hatte immerhin eine Wandfläche von 200 Quadratmetern. Insgesamt betrug die Fläche aller Wände und Decken, die zu spachteln waren, stolze 4760 Quadratmeter. Bei solchen Dimensionen wird die Spachtelmasse nicht mehr per Hand aufgetragen, sondern aufgespritzt und dann mit einem Schmetterlingsblech abgezogen. Sobald eine Wand getrocknet war, kam der Tapezierer. Die besondere Herausforderung lag beim Anstrich: Weil die Kollegen die letzten im Prozess waren, mussten sie achtgeben, bei allem Tempo nicht nachlässig zu werden. Der Kundekontrollierte genau auf Unsauberkeiten.
Am Ende waren alle froh. Wir hatten die Zeitvorgabe eingehalten, die Diakonie Michaelshoven hatte strahlende, einladende Räume bekommen und die Jugendlichen konnten rechtzeitig die Räume beziehen. Auch wenn wir selbst vielleicht die Ausführung zeitlich anders geplant hätten: Mit einer fähigen, eingespielten und flexibel aufstockbaren Neu-Mach-Truppe schafft man auch Aufträge, die andere an logistische und personelle Grenzen führen.