Das Jaguar Land Rover Classic Centre ist das erste seiner Art in Festlands-Europa. Auf 4.500 Quadratmetern werden Modelle der beiden Marken, die mindestens 10 Jahre alt sind, restauriert, repariert, verkauft und ausgestellt. Die Restaurierung des ungewöhnlichen Gebäudes – einer alten Industriehalle in Essen-Kettwig – war anspruchsvolle Terminarbeit, denn in Essen beginnt die Oldtimer-Saison besonders früh.
Die Restaurierung musste termingerecht fertig sein, denn Essen hat sich mit der im April stattfindenden Oldtimer-Messe „Techno Classica“ einen Namen gemacht hat. Der Essener Süden liegt verkehrsgünstig und ist landschaftlich sehr reizvoll. Villenviertel und historische Städtchen ziehen viele Gutverdiener an, die an Rhein und Ruhr ihren Arbeitsplatz haben – und privat dem Hobby Oldtimer frönen. Aber auch Kunden von weiter her bietet das Klassikzentrum einen Anlaufpunkt für Service und Austausch. Neben einer Verkaufsausstellung sind hier zwei Werkstätten untergebracht, von der eine durch eine Glasfront einsehbar ist. Sogar ein kleines Museum ist integriert.
Restaurierung einer Industrieloft mit Vintage-Elementen
Die Halle wurde entsprechend umgestaltet – im Loft-Stil mit viel Glas und über fünf Meter hohen, trotzdem nach oben offenen Trennwänden. In die Außenmauern ist während der Restaurierung sogar noch ein Stück der historischen Kettwiger Stadtmauer eingearbeitet. All dies sowie historische Gebrauchs- und Abnutzungsspuren wurden bewusst in das Konzept ultramoderner Präsentation eingefügt, um spannende Kontraste zu schaffen. Heidecke wurde im Zuge der Restaurierung mit sämtlichen Maler-, Lackier- und Tapezierarbeiten beauftragt.

Diese waren entsprechend umfangreich. Die Stellwände sind in Holzständerbauweise ausgeführt, bei denen im Zuge der Restaurierung viel Holz sichtbar bleiben sollte. Dieses haben wir daher teils lasiert, dann die Wandelemente komplett mit Vlies tapeziert und gestrichen. Farbe erhielten auch die Böden, Decken und die Türrahmen. Selbst die Parkplatzmarkierungen haben wir aufgetragen. Die modernen Büros sind in teilverglasten Boxen untergebracht – auch hier musste also jedes Detail pünktlich zur Eröffnung Anfang Mai stimmen. Besonders exponiert ist eine rotierende Plattform, auf die das edelste Ausstellungsstück platziert wird.
Prestige-Projekt-Restaurierungen sind Vertrauenssache
Kein Wunder, dass solche Restaurierungen nicht der Erstbeste ergattert. In unserem Fall hat eine lange und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung unseres Teamleiters Jochen Binder mit dem Dortmunder Stadtentwicklungsbüro Freundlieb den Weg geebnet. Je länger die Arbeiten fortschritten, desto größer wurde der Zeitdruck – und in der kritischen Phase muss man sich auf den Maler blind verlassen können. „Die Kollegen von Heidecke haben ihren Job wirklich exakt ausgeführt“, zeigt sich Dr. Klasen, Projektverantwortlicher für das Klassikzentrum begeistert, „das Ergebnis wirkt genauso edel, wie wir es uns vorgestellt haben.“

Übrigens haben wir nicht jede einzelne Arbeit ausgeführt, denn Jaguar bestand als englisches Unternehmen darauf, da die nationalen Symbole nur von Engländern ausgeführt werden dürfen. Das bedeutete, dass wir dort, wo die Wappen an die Wand kamen, nur den Untergrund vorbereiteten – für die eigentliche Ausführung wurden eigens Spezialisten aus dem Vereinigten Königreich eingeflogen. Abschließende Feinarbeiten der Restaurierung durften dann wieder unsere Maler übernehmen. Bis zuletzt wurde noch gearbeitet – am Ende waren noch ein paar Brandschutztüren und der Sockelbereich zu streichen. Jochen Binder ist zufrieden mit der Arbeit seines Teams. „Die Kunden kommen heute in ein repräsentatives, sauberes und helles Ambiente“, fasst er zusammen.